Rezensionen – Paria

„Der Plot ist hinterhältig angelegt; für den Helden und für den Leser. Mittels eines erzähltechnischen Kniffs macht Zeltserman aus einer üblichen Bonnie-and-Clyde-Geschichte einen Trip in die Hölle. Bis zur Hälfte des Romans entwickelt er einen geradlinigen Erzählstrang. Dann schlägt Zeltserman eine scharfe Kurve und vermischt Realität und Fiktion. Der Absturz eines Gangsters wurde schon oft erzählt, aber noch nie wie in „Paria“. Das mag ein wenig manieriert erscheinen, doch ist es fesselnd und verstörend..“
-Bücher-Magazin

Und so ist Paria, was so viel wie Ausgestoßener bedeutet, oberflächlich betrachtet zwar ein düsterer Crime Noir der alten Schule, hat aber auch etwas boshaft-intelligentes und subversives, das ihn äußerst modern und vielschichtig erscheinen lässt. Es ist auch ein satirischer Arschtritt gegen die gesellschaftliche Doppelmoral, das Justizsystem, die Medienkultur und den Buchbetrieb, wo die größten Psychopathen zu gefeierten Celebrities werden können.
-Karoline Laarmann, Deep Read

Dave Zeltsermans grandioser Antibestseller „Paria“ .
Es gibt Bücher, die werden es nie auf eine Bestsellerliste schaffen, das wissen auch deren Autoren, zumal wenn die sich gängigen Klischees verweigern. Dave Zeltserman hat sich daraus einen Spaß gemacht und lässt einen Bestseller, der quasi auf sein Konto geht, innerhalb von zwei Wochen eine Million Mal verkaufen, wohlwissend, dass sein echtes Buch ein Nischendasein fristen wird. Zu düster und zu böse ist „Paria“, zu wenig romantisch. Es bietet zu wenig Identitifikationspotential, um auf dem Krimimarkt etwas reißen zu können.Mediensatire, Metakrimi, beinharter Thriller, all das packt Zeltserman in sein grandioses Buch, das nur ein Nischendasein fristen wird, weil jede Romantik ausgemerzt ist. Durch seinen Aberwitz blitzt immerhin ein wenig versöhnlicher schwarzer Humor auf.
-Joachim Schneider, Badische Zeitung

Brillanter Neo-Noir aus der Unterwelt von Boston und dem Medien-Business in den USA. Extrem spannend in der Tradition der PULP-Stories aus den 50ern erzählt und absolut dicht in der Atmosphäre.
-Reinhard Jahn, Mord(s)beratung WDR5

Paria ist rabenschwarzer Noir, arbeitet so geschickt mit klassischen Mustern wie er hochaktuell ist. Durchdrungen von einer Komik, die finsterer ist als die Nacht in einem Tunnel und um ihre enge Verbindung zu Vergeblichkeit und Trauer weiß. Auf den ersten Blick behandelt der Roman die Geschichte vom Fall und Aufstieg und erneutem Fall eines Gangsters …
Kyle Nevin ist das perfekte Abbild der Gesellschaft, in der er (wir alle) leben: Effizient, zielorientiert, interessiert nur an Ergebnissen, die zum Erfolg führen. Die Marktwirtschaft schafft ihre Monster selbst. Nachteilig ist natürlich, dass Kyle mental unberechenbar ist, viel zu emotional reagiert, wenn seine Planungen über den Haufen geworfen werden müssen. So werden ihm nicht seine Verbrechen das Genick brechen, sondern der Wunsch, jemand Wichtiges zu sein, in dieser Welt, die von Medien geprägt ist. Endlich zu erfahren, worin die eigene Begabung liegt und damit unterzugehen. Hauptsache, es dient der Verkaufsquote. Paria ist die Hölle zwischen Buchdeckeln. Unterhaltsam, klug und von analytischer Brillanz ohne aufdringlich damit umzugehen.
-Jochen König, Krimi-Couch.de

Die 358 Seiten von „Paria“ kommen daher wie der sprichwörtliche Hammer. Ist es zu Beginn eher die klassische „Ich-komm-aus-dem-Knast-raus-und-räche-mich-am-Verräter“-Story, so wird das fulminante Werk immer mehr zu einem „Buch im Buch“ (man beachte die Anmerkungen für das Lektorat!). Um ans große Geld zu kommen, entführt Kyle ein Kind, dieses stirbt aber gleich zu Beginn des Kidnapping. Er wird gejagt, verhaftet, gehasst und auch angeklagt. Wie sich die Geschichte dann aber weiterentwickelt, ist total verrückt, vielleicht aber auch einfach nur uramerikanisch.Denn Kyle Nevin erlebt in „Paria“, was schon einige Amerikaner vor ihm erlebt haben: Egal was du machst und bist, es könnte für einen großen Verlag mehr als interessant sein. Das gab es so beileibe nicht nur bei O.J. Simpson, das wird in Kürze vermutlich zum Beispiel mit Lance Armstrong nahtlos weitergehen. War diese klassische Gangsterstory bis hierher hart und gut, so wird der Roman ab jetzt grandios. Wie der Literaturbetrieb mit Kyle umgeht und sein komplettes Leben samt aller Werte auf den Kopf stellt, das ist schon etwas ganz Besonderes. Mehr soll hier aber nicht verraten sein.Ein Werk auch zum Thema Plagiatsdebatte – bei pulpmaster, wer hätte das gedacht?
-Christian Koch, Hammett

Paria“ ist ein Buch monströser Selbstgerechtigkeit, in dem Kyle noch die letzten Scheußlichkeiten als einzig mögliches Handeln ausgibt.
Aber Zeltserman demontiert ihn nicht einfach, in einer schönen Volte lässt er den Blutbesudelten in die Fänge eines Literaturbetriebs geraten, der den Gruselfaktor solcher Typen bestens zu vermarkten weiß. Wenn die miese Unterwelt von South Boston und die gelackte Verlagswelt von New York aufeinandertreffen, dann macht sich Zeltserman nicht einfach übers Mediengewerbe und den Kulturbetrieb lustig. Er stellt offen genau das in Frage, was er selbst bravourös betreibt, die Verwandlung des Kriminellen in Gruselkitzel. Wer „Paria“ liest, kann nicht einfach fasziniert wegschmökern, sondern muss zu seiner eigenen Antwort finden, warum er das eigentlich tut.
-Thomas Klingenmaier, Stuttgarter Zeitung

Dave Zeltserman suggeriert dem Leser, dass er eigentlich das Buch von Kyle Nevin liest, der durch „Anmerkungen für das Lektorat“ einige allzu dick aufgetragene Machoattitüden relativiert. Und so wird neben dem spannenden Plot gleichzeitig augenzwinkernd das Hardboiled-Genre um Erektionsprobleme erweitert und ein genussvoller Seitenhieb auf die Mechanismen des Literaturbetriebs ausgeteilt.-nh, kulturnews

Hard Boiled & Medienschelte, Brutalität & Augenzwinkern, Mord & Plagiat – Dave Zeltsermans „Paria“ ist schwer einzuordnen. Vor allem aber ist der Roman total abgefahren und passt somit perfekt ins Programm des Underground Verlags pulp master.
-Echo – Nachrichtenmagazin Tirol

Zeltsermanns 2., äußerst spannender Thriller (mit sarkastischen Seitenhieben auf den Literaturbetrieb und einer hochaktuellen Pointe!) steht, ebenso wie „28 Minuten“ (ID-A 16/11), ganz in der Tradition des klassischen amerikanischen Noir Krimis: Düster, sex- und  gewaltbeladen, mit einem zynischen Helden und durchsetzt von schwarzem Humor. Für Fans des Genres (und größere Krimiabteilungen) ein Muss, Zartbesaitete sollten allerdings die Finger davon lassen.
-Uschi Licht -ekz Bibliotheksservice

PARIA gehört zu den zehn besten Büchern 2013 nach Meinung des Magazins Buchkultur!