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Angelo Petrella – Nazi Paradise


Pulp 29
Angelo Petrella (zum Autor…)
Nazi Paradise

2009
EUR 12,80
ISBN 978-3927734-43-2

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Der namenlose Protagonist, ein wütender junger Skinhead aus dem neapolitanischen Großstadt- Dschungel, knackt Websites von Banken, manipuliert Konten und relaxt anschließend in einem erotischen Chatroom. Er hasst Rote und Bürgerliche gleichermaßen, doch das Fußballstadion besucht er mit religiöser Inbrunst. Seine Welt ist die der Hacker, Ultras, Junkies und Zuhälter und sie wird bestimmt von Schlägereien und Verrat. Korrupte Polizisten zwingen ihn, in einer Villa auf Capri den Computer eines Bonzen zu knacken, der für sie gefährliche und kompromittierende Informationen enthält. Doch dann läuft etwas schief, und plötzlich ist es sein Kopf, der rollen soll.
In einer fiebrig-unflätigen und bitter-galligen Sprache erzählt Petrella sein Neapel von unten, beobachtet aus nächster Nähe die gewalttätigen Splittergruppen, den Anarchismus und die Fassadenideologie, die Widersprüche einer Realität, die immer groteskere Züge annimmt.

„Sie haben richtig gehört: bei dem Ketten schwingenden Nazi, dessen sonstige Leidenschaften Prügeleien im Fußballstadion und obszöner Online-Sex sind, handelt es sich nicht nur um den Ich-Erzähler, sondern auch gewissermaßen um den „Helden“ des Bandes „Nazi-Paradise“ von Angelo Petrella. Und das ist nicht einmal eine Provokation, urteilt dazu unser immer auf der Suche nach dem Außergewöhnlichen sich befindender Rezensent.“Nazi-Paradise“ ist in erster Linie ein einigermaßen fulminant geschriebener Bericht aus einer unglaublichen Welt, die irgendwo da draußen vor den Radiogeräten existieren muss. Denn natürlich gibt es das alles: Prügelnde Fußballrowdies, aggressive Nazis, skrupellose Hacker. Angelo Petrella hat versucht, einem von ihnen – wenn schon keinen Namen – so doch ein Innenleben zu geben. Manchmal merkt man dem Roman seine bemühte Haltung an. Denn ganz offensichtlich ist Angelo Petrella selbst weder Neonazi noch Fußballrowdy. Aber doch versucht er sich an der heiligsten Aufgabe der Literatur: Uns fremde Welten und Gefühle zu erschließen.“
-Andreas Ammer, Deutschlandfunk

 

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