Beyond Crime Fiction, Pulp & Noir
US-Autor Les Edgerton ist ein an Überraschungen reiches Potpourri aus düsterer Krimikomödie und Pulp-Parodie gelungen, ein rasanter Trip durch die Unterwelt des Big Easy, wo jeder jeden übers Ohr hauen will.
Mit kraftvoller Prosa und einem perfekten Tempo taucht der Roman auf provokante Weise tief in die Welt des Begehrens, der Liebe und der Geschlechterpolitik ein.
Das traditionell männliche Genre des Noir kommt über Megan Abbotts Cheerleader weiblicher daher. Der zur Schau getragene Teamgeist vermag kaum das Geflecht aus Gehässigkeit und Manipulation zu kaschieren, das die Mädchen zusammenhält.
Im Zentrum von Willefords Roman steht die Erfolgsethik des amerikanischen Traums, wonach alle, die im Sinne des Hyperkommerz nicht konkurrenzfähig sind, gnadenlos ausgestoßen werden. Kreativität bleibt auf der Strecke; Kultur versackt in einer grausam verzerrten Masse.
Seit 1988 versorgt Pulp Master seine Leserschaft mit Ausnahme-Kriminal-literatur wider den Zeitgeist und bietet den Marginalisierten unter den Noir Autoren eine Heimat. Eine Reihe mit unverwechselbarer Handschrift, in der sich Systemkritik, Härte und Witz verbinden. Hier werden unabhängig und antizyklisch Unikate publiziert, an statt Zeit und Geld in Me-Too-Kriminal-literatur zu investieren, die von Konzernen generiert wird, um uns palettenweise zu suggerieren, dass wir sie dringend brauchen, obgleich sie nur die große Leere nährt, die uns alle irgendwie umgibt, bevor sie wie zu viel produzierte Lebensmittel wieder entsorgt wird und vergessen auf dem Müll landet, sobald ihr Haltbarkeitsdatum überschritten ist.
Megan Abbott mixt hier den Stil reißerischer Hardboiled-Romane mit Motiven des Film noir und dem schrillen Glamour späterer Mafia-Epen.